Kanufahrt in der Stockerauer Au Ostteil:
Ausgangspunkt und Rückkehrpunkt bildet der Parkplatz beim Altarm Greifenstein.
Kanufahrt in der Stockerauer Au Ostteil 22. Sept. 2016 Es ist ein sonniger Herbsttag und so gut wie windstill.
Dort ist auch Platz für große Autos mit noch größeren Anhängern. Sehr bequem kann ich mein Boot über die Umsetzanlage für Sportboote auf den Unterlauf des Kraftwerkes Greifenstein bringen.
Auch wenn ich erst 50 Meter gefahren bin, lande ich auf der urigen Mini-Insel an, um ein bisschen vom Gefühl eines Entdeckers mitzubekommen.
Weiter geht es dann zuerst am rechten Ufer der Donau entlang, bis ich bei ca. Stromkilometer 1948 auf das linke Ufer wechsle.
Kurz nach dem Klosterneuburger Donaudurchstich befindet sich eine große Buhne auf der rechten Seite.
Da bin ich froh, dass ich mich schon am linken Ufer befinde.
Weiter geht es an Höflein und dem Strombad Kritzendorf vorbei bis zur Mündung des Krumpenwassers und dieses hinein. Wer bis zum Hafen der Korneuburger Schiffswerft gekommen ist, ist zu weit gefahren.
Schon bald kommt das erste Wehr mit der längsten (Trage-)Portage (ca. 100m).
So geht es dann weiter bis ich nach ca. 10 km und 4 weiteren Portagen zum Gasthaus "Konrad Uferhaus" komme.
Dort haben auch die Naturfreunde Stockerau ihr Bootshaus. Da ich mich (mal wieder) mit der Länge der Tour verschätzt habe, entscheide ich nicht anzulegen sondern weiterzufahren. Auch die Altarme in der Au haben eine Strömung, die ich nicht bedacht habe. Teilweise ist es recht mühsam mit dem Solo dagegen zu fahren. Kurz überlege ich die Tour umzuplanen und mit dem Bootswagen quer durch die Au den Oberlauf von Greifenstein zu erreichen. Ich muss den Oberlauf erreichen um wieder zum Auto zu kommen, weil am Unterlauf komme ich mit dem Kanadier nicht gegen die Strömung an. Querfeldein durch die Au ist sicher nicht möglich und ich habe nur die Wasserkarte mit, auf der die Landwege nicht genau genug eingezeichnet sind. Ich entscheide mich also am Wasser weiterzufahren.
Nach weiteren 4 km und zwei Portagen kommt endlich die Abzweigung (auch eine Portage) auf das Neuschüttwasser, welches direkt zur Donau führt.
Langsam sinkt die Sonne und erzeugt eine malerische Stimmung in der Au. Gerade bin ich dabei mir zu überlegen, welche größeren Tiere es in der Au geben könnte, da schwimmt ein Hirsch mit einem
großen Geweih (gesehen habe ich nur den Kopf und das Geweih) ca. 100m vor mir durch das Wasser. Ein Bild das ich nicht so schnell vergessen werde.
Auch ein weiteres Geheimnis wird gelöst: Den lauten Platscher, den ich heute schon einmal gehört habe,
erzeugt ein Biber, der 2 Meter von mir entfernt wegtaucht.
Die vorletzte Portage geht über den Damm hinauf zur Donau. Dort setze ich gleich über und am rechten Ufer entlang geht es Richtung Greifenstein. Vom gegenüberliegenden Ufer hört man die Hirsche
röhren und irgendwie bin ich froh, dass ich auf diesem Ufer bin.
Einmal fällt ein Schuss, aber die Ruhe danach währt nur kurz, dann geht das Konzert weiter.
Die letzte Portage ist eine lange, bei der ich meinen Bootswagen verwende. Es ist angenehm zwischendurch ein paar Schritte gehen zu können. Beim Einsetzen in den Altarm Greifenstein ist es schon
so dunkel, dass ich im völlig schwarzen Wasser nichts mehr erkennen kann. Die Tiefe vom Wasser muss ich mit dem Paddel erkunden. Ganz am Ufer zu fahren ist wegen Ästen, die nur knapp unter Wasser
sind, keine gute Idee. Dafür ist das Wasser angenehm warm. In der Dunkelheit kommt mir der Altarm Greifenstein viel länger vor. Langsam geht es dahin und nur mühsam ist eine gerade Linie zu
halten. Bei der Ankunft steige ich schon sehr vorsichtig aus dem Boot. Putzen, trocknen und richtig zusammenlegen ist heute nicht mehr drinnen. Bei völliger Dunkelheit zerlege ich mein Faltboot
und werfe es ins Auto.
Eine lange, wunderschöne und abenteuerliche Tour geht damit zu Ende.
Für den AOC Christoph Karl
(Bildquelle C.Karl)
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